Loewe Opta Luna Phono 3743W

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Innenansicht

Rückwand

 

Details zur Instandsetzung

Zustand nach dem Kauf

Nach dem Empfang und der ersten Sichtung präsentierte sich die ganze Geschichte in einem unglaublich schlechten Zustand. Der Lack des gesamten Gehäuses war gesprungen und abgesplittert, der eingebaute Plattenspieler absolut marode, zerbrochener Tonarm, fehlende Tonabnehmer, zerflederter Gummiteller. Dazu war Alles aussen und innen mit einer dicken Fett- und Schmutzschicht überzogen. Die erste Beurteilung war: Höchstens als Ersatzteilobjekt verwendbar. 

Reparaturen

Da mir persönlich die Form und der eingebaute Plattenspieler sehr gut gefällt, wurde ein „Rettungsversuch“ unternommen. Erste, grobe Reinigung in noch montierten Zustand, so gut es eben ging.

Dann eine Sichtkontrolle mit folgendem Ergebnis Radio: Netzsicherung fehlt, Netzkabel und Stecker an sich in Ordnung, offenbar alle Teile in Originalzustand vorhanden, der 2K Widerstand auf dem Ausgangsübertrager (Speisung Anodenspannung) offensichtlich verbrannt. Ein erstmaliges, kurzes Einschalten nach Einsetzen einer korrekten Netzsicherung zeigte, dass immerhin die Skalenbeleuchtung funktionierte, das magische Band wurde hell (Anodenspannung vor dem verbrannten Widerstand) vorhanden, aber natürlich kein Ton. Nun wurde erst mal das Chassis ausgebaut und beschlossen, die Technik in Ordnung zu bringen. Der verbrannte Widerstand wurde ersetzt und nun gab es immerhin Töne von sich. Die vorgenommen Messungen zeigten:

Netzspannung am Chassis, NF Kondensator im Primärkreis des Netztrafos defekt, erst mal ersatzlos entfernt.  Anodenspannung vor dem Widerstand 290 V, ok., nach dem Widerstand 230 V ok, Kathodenspannung der EL84 7V ok, Gitterspannung der EL84 0V ok. Anschliessend wurde das Chassis komplett zerlegt (Tasten, Skalenscheibe, Regler) und gründlich gereinigt und wieder zusammengebaut. Der nun folgende Detailtest zeigte auf UKW keine Auffälligkeiten, in LMK allerdings war zuerst noch ein Kurzschluss vom Drehko auf den Oszillator zu beheben, nun spielten auch diese Bereiche. Allerdings waren dann noch Kratz- und Prasselgeräusche bei der Sendewahl auf allen Bereichen vorhanden. Kontaktfedern des Drehkos mussten gereinigt und die Lager neu eingestellt werden, dann war auch dies ok. Ein anschliessende Dauertest von 1 Stunde ergab dann keine Auffälligkeiten mehr.

Plattenspieler: Erste Messungen ergaben einen Unterbruch in einer Wicklung des Motors, also kaum reparierbar. Zudem war keine Tonzelle vorhanden, demzufolge auch keine Nadel. Der Tonarm war an der Lagerung gebrochen (Transportschaden). Einmal erst weggestellt und auf die Suche eines zweiten Plattenspielers gegangen.

Zwei Plattenspieler gleichen Typs bei eBay ersteigert. Dann konnte der defekte Motor und die Tonzelle ersetzt werde, Der Ausbruch des Tonarmes wurde geklebt und dann alles sauber verschliffen und anschliessend gespritzt. Eine neue Nadel für diesen Typ musste gesucht werde. Über Internet in Deutschland eine Firma gefunden, welche noch drei absolut neue Nadeln liefern konnte: Ein Stück Type NM (Normal- und Mikrorillen), ein Stück MM (nur für neue Platten auf beiden Einstellungen) und ein Stück M (Nur eine Nadel für Normalplatten).

Dann komplette Einstellung aller beweglichen Teile und Schlusstest: Alles ok.

Gehäuse: Alles wird bis auf das rohe Gehäuse ausgebaut und erst einmal abgelaugt und grob geschliffen. Das Resultat: Es besteht Hoffnung, eine komplette Neulackierung muss allerdings gemacht werden.

Die Lackierung dauerte Monate: Hartgrund lackieren, schleifen und anschliessend sechsmal von Hand lackiert, geschliffen und poliert.

Nach dem zweiten Anstricht wurden die Goldfilets aufgebracht (2mm Streifen bei einer Bilderrahmenwerkstatt gefunden).

Am 23. Oktober 2004 waren alle Arbeiten abgeschlossen, Alles funktionierte prima. Nach einem vierstündigen Dauertest ohne Probleme wurde das Radio im Wohnzimmer installiert und ist seither täglich in Betrieb.

                            

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